• Exkurs

    Wie mithilfe magnetischer Prospektion Vergangenes sichtbar gemacht wird


  • Foto der Durchführung einer magnetischen Prospektion mit einem Traktor gezogenen Magnetikwagen mit 6 Sonden.

    Für die Erforschung von Trypillia-Siedlungen hat vor allem die magnetische Prospektion eine herausragende Bedeutung, wobei ergänzend auch andere geophysikalische Methoden eingesetzt werden. Die magnetische Prospektion nutzt zwei Effekte: 1) Thermoremanente Magnetisierung, 2) Induzierte Magnetisierung


  • Ablauf der Entstehung thermoremanenter Magnetisierung.

    Thermoremanente Magnetisierung: Beim Abkühlen nach starker Erhitzung speichern bestimmte Materialien wie z. B. Lehm die Richtung des Erdmagnetfelds zum Zeitpunkt des Brandes. Derart ‚konservierte' Objekte können durch Messung im Vergleich zu ihrem nicht gebrannten Umfeld als magnetische Anomalien sichtbar gemacht werden.


  • Schematische Darstellung einer magnetischen Messung über einer überwachsenen Grube.

    Induzierte Magnetisierung: Die humusreichen Füllungen von Gruben und Gräben haben einen erhöhten Eisengehalt. Dies führt zu einer erhöhten Magnetisierung im Kontrast zu der Umgebung. Somit werden auch Gruben und Gräben durch Messungen abgebildet.


  • a) Magnetische Kartierung der Trypillia-Siedlung Maidanetske (Ukraine), b) auf Basis der Magnetik erstellte Interpretation der Siedlungsstruktur.

    Die Bodenzusammensetzung im Arbeitsgebiet und die Tatsache, dass die meisten Häuser verbrannt wurden, ermöglichen es die Pläne ganzer Siedlungen sichtbar zu machen. Früher als anderswo wurden manuelle magnetische Messungen bereits während der sowjetischen Ära im großen Stil eingesetzt. Heute erlauben motorisierte Messgeräte die Siedlungspläne in kurzer Zeit hochaufgelöst abzubilden.